Datum/Zeit
18.10.2023
10:00 - 12:00

Kategorien


Ort: Friedrich-Ebert-Stiftung, Hiroshimastr. 28, 10785 Berlin

Guten Tag liebe Interessierte,

zwanzig Jahre nach der von den USA angeführten Invasion im Irak spüren Irakerinnen und Iraker weiterhin die komplexen und verheerenden Folgen des Krieges. Obwohl eines der erklärten Ziele die Förderung der Demokratie und die Stärkung der Frauen war, sind es vor allem Irakerinnen, die die Hauptlast der sozialen und wirtschaftlichen Folgen des Krieges tragen.

Die Proteste im Jahr 2019 und das Ausmaß der Beteiligung von Frauen an diesen Demonstrationen zeigen die Unzufriedenheit mit einer politischen Klasse und einem System, das nach der Invasion eingeführt wurde. Frauen werden zwar auf dem Papier politische Rechte zuerkannt und ihre zentrale Rolle für Frieden und Sicherheit anerkannt. Doch was die tatsächliche Achtung der Frauenrechte und die Stärkung der Rolle der Frauen anbelangt, so nimmt der Irak in regionalen Rankings weiterhin regelmäßig einen der letzten Plätze ein. Tatsächlich sind Frauen im Irak immer noch im Wesentlichen marginalisiert und von einer wirksamen Teilhabe an Gesellschaft und Politik ausgeschlossen. Sie leiden immer noch unter den Folgen des Zusammenbruchs der bürgerlichen Ordnung während des ISIS-Terrors. Geschlechtsspezifische Gewalt und Diskriminierung, Ehrenmorde, Einschränkungen beim Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung sowie bei den Beschäftigungsmöglichkeiten sind weiter an der Tagesordnung.

Seit der Bildung der neuen Regierung unter Premierminister Al-Sudani im Oktober 2022 ist das Land jedoch in eine neue Phase relativer politischer Stabilität eingetreten, die bei vielen Hoffnungen auf soziale Emanzipation und die Durchsetzung wirksamer politischer Reformen weckt.

Zusammen mit führenden irakischen Frauenrechtsaktivistinnen wollen wir diskutieren, ob diese Hoffnungen berechtigt sind und wie Irakerinnen die aktuelle politische und sozioökonomische Entwicklung ihres Landes beurteilen.

Das Fachgespräch findet in Präsenz in arabischer und deutscher Sprache mit Simultanübersetzung statt.

Im Anschluss an das Fachgespräch besteht die Möglichkeit des vertiefenden Austauschs bei einem leichten Mittagsimbiss.

Rednerinnen:

Hanaa Edwar – irakische Frauenrechtsaktivistin, Gründerin und Generalsekretärin der irakischen Al-Amal Association und Mitbegründerin des Iraqi Women’s Network (IWN)

Hanaa Hamood Abbass – Leiterin des Verwaltungsrats der Public Aid Organization (PAO) und aktives Mitglied des Iraqi Women’s Network (IWN).

Rezan Dler Mustafa – ehemaliges Mitglied des irakischen Repräsentantenrats. Sura Ali – irakische Journalistin

Dies ist eine geschlossene Veranstaltung. Sie können diese Einladung jedoch gerne an interessierte Mitglieder Ihrer Organisation weiterleiten.

Anmeldung:
Bitte melden Sie sich an bei: Christian Perl, E-Mail: info.nahost@fes.de
T.: +49 (0) 30 26935-7427.

Weitere Informationen werden nach der Anmeldung folgen. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Mit freundlichen Grüßen,
Friedrich-Ebert-Stiftung
Referat Naher/Mittlerer Osten und Nordafrika

Kontakt:
Friedrich-Ebert-Stiftung
Referat Naher/Mittlerer Osten und Nordafrika
Hiroshimastraße 28
10785 Berlin
E-Mail: info.nahost@fes.de